Klassische Werke für Mandoline tragen in besonderem Maße kammermusikalischen Charakter, da sie häufig für das private Musizieren im kleinen Kreis der Kenner und Liebhaber bestimmt waren. Ein großer Teil dieser Werke ist für Mandolinen-Duo, da hierbei die meist adeligen Dilettanten mit ihren Lehrern in einen musikalischen Dialog treten konnten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten sich erste Mandolinenquartette und Zupforchester. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der Mandola. Sie trägt im Zupfquartett und -orchester die Bedeutung der Viola in Streicherensembles. Dass die Mandola kammermusikalisch in Erscheinung tritt, ist bis heute jedoch selten.
Die vorliegende Einspielung schlägt einen Bogen von den Ursprüngen des Mandolinen-Duos hin zu vielfarbigen Werken der Gegenwart, in denen die Komponisten die klanglichen Möglichkeiten von Duobesetzungen mit Mandoline und Mandola ausloten. Die Instrumente treten dabei in einen gleichberechtigten Dialog. Zudem wird von akkordischen Möglichkeiten, genauso wie von außergewöhnlichen Klangerzeugungen Gebrauch gemacht, so dass ein vielfarbiges Bild von Landschaften, Stimmungen und Interaktionen entsteht.